Ende 2019 waren in Deutschland rund 11,6 Milliarden Ein-Cent-Münzen und rund 9,3 Milliarden Zwei-Cent-Münzen im Umlauf. Die Bundesregierung ist zudem offenbar nicht sicher, ob die EU-Kommission die kleinen Euro-Münzen tatsächlich abschaffen will.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hervor. Die Bundesregierung beruft sich auf eine aktuelle Auskunft der Deutschen Bundesbank.
Aus der Antwort wird zudem deutlich, dass die Bundesregierung nicht sicher ist, ob die EU-Kommission die kleinen Euro-Münzen tatsächlich abschaffen will. „Nach Kenntnis der Bundesregierung gibt es bislang keine abschließende Position der Europäischen Kommission (KOM) zum künftigen Umgang mit den beiden kleinsten Münzstückelungen“, so das Bundesfinanzministerium. Entsprechende Medienberichte hätten sich lediglich auf den Entwurf eines Arbeitsprogramms der EU-Kommission berufen. „Tatsächlich enthält die Endfassung des KOM-Arbeitsprogramms eine solche Zielstellung jedoch nicht“, so das Ministerium. „Die KOM spricht vielmehr von einem möglichen Vorschlag zur Einführung einheitlicher Rundungsregelungen, um den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verwendung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen zu begegnen. Damit bleibt zunächst abzuwarten, ob die KOM einen Vorschlag zu dieser Thematik präsentiert“, so das Ministerium.
Daraus spricht auch eine gewisse Skepsis des Ministeriums gegenüber dem Vorschlag, die kleinen Münzen abzuschaffen. Dazu gab es jüngst eine breite Kontroverse. Vor allem in Deutschland, wo das Bargeld eine große Rolle beim Bezahlen spielt, überwog die Ablehnung. „Die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen scheint auf den ersten Blick gar nicht so schlimm, doch es ist ein weiterer Anschlag auf das Bargeld, von dem nur Regierungen und Notenbanken profitieren“, sagte der FDP-Politiker Schäffler.
Über die Schriftliche Frage berichtete die Rheinische Post exklusiv. Die gesamte Antwort der Bundesregierung können Sie hier sehen: Anschreiben