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Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurden zuletzt jährlich etwa 40 Millionen männliche Küken getötet, die weder für die Eierproduktion noch als Masthühner nutzbar waren. Während das Kükentöten in Deutschland 2022 verboten wurde, ist es in vielen anderen europäischen Ländern noch immer gang und gäbe. Dies könnte durch eine frühzeitige Geschlechterbestimmung verhindert werden, da die Eier dadurch erst gar nicht ausgebrütet werden müssten.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat dafür in seiner heutigen Sitzung Fördergelder für die Forschung zur Geschlechterbestimmung von Embryonen in Hühnereiern bereitgestellt. Das teilt der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler mit. Gefördert wird der Aufbau und die Erprobung einer automatisierten Anlage, die eine Geschlechterbestimmung vor dem sechsten Bruttag sowie die entsprechende Sortierung der Eier ermöglicht. Bis 2027 sind insgesamt drei Millionen Euro vorgesehen. „Das ist ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz“, ist Schäffler überzeugt. Christian Sauter hebt hervor: „Ein gutes Signal für den Forschungsstandort und für die Landwirte.“
Bisherige Verfahren sind aufwendig und lassen eine Geschlechterbestimmung frühestens ab dem 7. Bruttag zu. Das könnte sich jetzt ändern. Ein entscheidender Impuls dazu kommt von der TH OWL, die sich berechtigte Hoffnung auf die Fördergelder machen darf, da sie ein Patent auf ein entsprechendes Verfahren hat. Dort wird bereits seit geraumer Zeit an grundlegen Technologien geforscht, die eine robuste und zuverlässige Prozesstechnik zur Geschlechtsbestimmung im Hühnerei zwischen dem dritten und sechsten Bruttag ermöglicht. Dabei wird die Eigenschaft biologischer Strukturen genutzt, Licht aufzufangen, es zu verändern und in einer anderen Wellenlänge wieder abzugeben. Daraus lassen sich Informationen auswerten, die das Geschlecht bestimmen lassen.