Sprachen in Hiddenhausen im Familienunternehmen Sokratherm über Erneuerbare Energien: (v.l.): Prokurist und Vertriebsleiter Joachim Voigt, Frank Schäffler MdB und Geschäftsführer Johannes Meinhold.
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist nach Auffassung von Johannes Meinhold eine wegweisende Zukunftstechnologie, die im Zusammenspiel mit den Erneuerbaren Energien die Energiewende erst möglich macht. Deshalb müsse die KWK als Erfüllungsoption in alle bundes- und landesweiten Energiegesetze und Förderrichtlinien implementiert „und auch sichtbar gemacht werden, sagte der Geschäftsführer der Sokratherm GmbH im Gespräch mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler in Hiddenhausen. Für die Unternehmen im Bereich der Energie- und Wärmetechnik seien klare und verlässliche Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung, ergänzte Betriebsleiter Joachim Voigt.
Seit mehr als 45 Jahren beschäftigt sich die Sokratherm GmbH mit innovativer Energietechnik und baut kompakte Blockheizkraftwerke (BHKW) in gestaffelten Leistungsgrößen zwischen 50 bis 750 kW (el.). Den Angaben zufolge wurden bereits rund 2.000 dieser BHKW an Kunden aus der Versorgungswirtschaft, der Industrie, Hotels oder auch Kommunen geliefert. Darunter seien auch viele Abnehmer aus dem Kreis Herford, berichtete der Geschäftsführer nicht ohne Stolz und verwies etwa auf das Klinikum Herford. Gegründet wurde die Sokratherm GmbH im Jahr 1977 von Hermann Meinhold; heute beschäftigt das Familienunternehmen rund 140 Mitarbeiter, darunter 40 am Firmensitz in Hiddenhausen.
Nach Angaben von Geschäftsführer Johannes Meinhold liegen derzeit der energiepolitische Fokus der Diskussion sowie die Betrachtung der notwendigen Maßnahmen sehr stark auf dem Stromsektor. Der viel größere Verbrauch von Ressourcen finde indes im Bereich der Wärme statt, sagte der Experte. Meinhold: „Der Bedarf an wirtschaftlich und technisch sinnvollen Konzepten für den Wärmemarkt ist daher groß“.
Im Stromsektor sei die motorbasierte Kraft-Wärme-Kopplung mit Blockheizkraftwerken schon seit Jahren der ideale Partner zum Ausgleich der „volatilen Erzeugung durch Wind- und Sonnenenergie – mit wachsendem Bedarf und steigender Bedeutung für den weiteren Ausbau von Wind- und Photovoltaikanlagen“, bekräftigte Prokurist Voigt.
Beide Energie-Experten plädierten für mehr Technologieoffenheit in der politischen Debatte und rannten mit dieser Forderung bei dem FDP-Mann Schäffler „offene Türen“ ein. Als Rückgrat zum Ausgleich der „fluktuierenden Erneuerbaren“ müsse ein dezentrales Energiesystem aufgebaut werden. Unisono erinnerten Meinhold und Voigt daran, dass das KWK-Gesetz bereits 2026 auslaufe. Die Politik habe der Branche bisher noch keine Verlängerung vorgeschlagen. Frank Schäffler betonte, dass für ihn die „Kraft-Wärme-Kopplung ein wichtiger Beitrag zur Energiesicherheit in Deutschland“ sei. „Sie ist meist dezentral aufgestellt und weist einen hohen Effizienzgrad auf“, sagte der FDP-Politiker und fügte hinzu: „Die Energieversorgung muss technologieoffen bleiben“. Die FDP werde im Übrigen sehr genau darauf achten, dass die KWK auch über das Jahr 2026 hinaus Bestand haben werde.