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Der Haushaltsausschuss des Bundestages fördert den Einsatz von Blockchain-Technologie. Der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler setzte sich dafür ein, dass zukünftig weitere Blockchain-Projekte mit Bundesmitteln unterstützt werden. Zum einen sollen bald moderne Technologien in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Zum anderen sind Forschungsprojekte zum Thema Smart Contracts im Verbraucherschutz und zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain in der Prozessautomatisierung und -autonomisierung von Unternehmen geplant.
Das Projekt im Bereich AgTech (Agrartechnologie) hat das Ziel, mittels Blockchain-Technologie den Nitratgehalt in Böden effizient zu überwachen. Ein Sensornetzwerk stellt Echtzeitdaten von Nährstoffen in einem Dashboard für Landwirte und zuständige Behörden zur Verfügung. Eine KI nutzt diese Daten dann, um die Entwicklung der Böden für die kommenden Jahre zu prognostizieren. „Fehlende Echtzeitinformationen sind oft der Grund für Überdüngung, daher ist ein Netzwerk, welches die Bodenbeschaffenheit misst und prognostiziert, ein wichtiger Schritt für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit im Hinblick auf Nitrat-Grenzwerte“, begründet Schäffler seine Initiative. Dazu hat der Haushaltsausschuss in der Bereinigungssitzung Fördermittel in Höhe von 3,6 Mio. Euro für die Entwicklung und Testung des Agrartechnologiesystems bereitgestellt. Dank Blockchain ist nicht nur Manipulationssicherheit gewährleistet, sondern können auch die Eigentumsrechte der erhobenen Daten sichergestellt werden. „Die Koalition hat sich eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft zum Ziel gesetzt, in der ökonomisch und im Einklang mit ökologischen Aspekten gewirtschaftet wird. Mit der Entscheidung des Haushaltsausschusses gehen wir hier einen weiteren wichtigen Schritt“, so Schäffler.
Zudem wird ein Forschungsprojekt zum Thema Smart Contracts im Verbraucherschutz gefördert. Smart Contracts können mittels Blockchain-Technologie nach einem Zahlungseingang automatisch eine bestimmte Aktion auslösen. Dieser Prozess bedarf keiner weiteren menschlichen Aktion und ist somit manipulationssicher und transparent. „Die Implementierung von Smart Contracts in alltäglichen Transaktionen kann die Rechte von Verbrauchern stärken,“ betont Schäffler. Um diese Vorteile auszuschöpfen, sollen insbesondere rechtliche Fragen zu dem Thema analysiert und beantwortet werden. Für das Projekt stehen in den nächsten drei Jahren insgesamt 900.000 Euro zur Verfügung.
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt SKALA »Skalierbare KI- und Blockchain-Lösungen zur Automatisierung und Autonomisierung in Wertschöpfungsnetzwerken« soll Unternehmen perspektivisch befähigen ihre Produktion, Logistik und ihr Lieferkettenmanagement zu automatisieren. Mit 5 Mio. Euro wird das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, welches das SKALA-Projekt federführend koordiniert, zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und der Technischen Universität Dortmund, unterstützt. „SKALA kommt zur richtigen Zeit, denn die Synergien zwischen KI und Blockchain-Technologie eröffnen Potenziale zur digitalen Vernetzung,“ so Schäffler.